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Kontrakturen und Spastik
22. April 2020 @ 9:00 - 17:00
139,00 €
Risikoerkennung, Prophylaxe und Maßnahmen
Je nach Schädigungsgrad des zentralen und peripheren Nervensystems können Tonuserhöhung, eine schlaffe Lähmung, Streck- oder Beugespastiken sowie Kontrakturen entstehen. Reflexe und Störungen im Reizleitungssystem lassen die Entstehung dieser pathologischen Entwicklung nicht verhindern. Bisherige therapeutische Ansätze, wie passives „Durchbewegen“ der Gelenke oder das Aktivieren von Rezeptoren durch Dehnung von Muskeln und Sehnen, bieten nicht genügend Antworten auf diese Phänomene.
Spastik, Tonuserhöhung und Kontrakturen können auch anders bewertet werden. Spastik beispielsweise als Antwort auf Schwerkraft, auf Schmerz, Wahrnehmungs- und Orientierungsverlust. Tonuserhöhung als Schutzstrategie. Kontrakturen als effektive Maßnahme des Körpers bei ineffizientem Energiehaushalt und dem Bedürfnis, Struktur und Stabilität zu entwickeln. Kontrakturen und Spastik können also insgesamt verstanden werden als Ressourcen und sinnvoll erscheinende Reaktion des Körpers auf seine Umgebung.
Die Fortbildung entwickelt Handlungsmöglichkeiten, geht neuen therapeutischen, medizinischen, pädagogischen und pflegerischen Erkenntnissen nach und greift Wissen aus der Raumfahrt, der Physik und der Neurowissenschaft auf.
Den Teilnehmern werden neben dem theoretischen, anatomisch-physiologischen Basiswissen verschiedene Herangehensweisen aufgezeigt, die sie miteinander einüben, vertiefen und erweitern.
Inhalte:
– Tonuserhöhung und spastische Haltung
– Körpersemantischer Ansatz
– Bedeutung von Bewegungsmustern
– Funktionelles Handling auf neurophysiologischer Basis
– Praxistransfer
Fortbildungspunkte: 9
Zielgruppe: Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Mitarbeiter, die in der Pflege, Betreuung und Therapie tätig sind